Jehova - der Gott der Zeugen Jehovas

Jehova ist ein Kunstname, der durch einen Überlieferungsfehler entstand. Er heißt eigentlich Jahwe (sprich Jachweh) und ist der Gott der Juden, überliefert durch die Thora. Aber auch die Juden müssen ja irgendwann zu ihrem Gott gekommen sein.

Ursprünglich scheint Jahwe ein Stiergott gewesen zu sein, also ein großes Stierstandbild in Ägypten. Beim Auszug aus Ägypten machten sich die Israeliten denn auch eine kleinere Nachbildung, das berühmte goldene Kalb. Für einen Stier reichte das Gold offensichtlich nicht.

Neuere Untersuchungen zeigen, dass es durch die redaktionelle Bearbeitung von Texten nach und nach zu einer Verschmelzung der Gottheiten Jahwe und El (Elohim) kam. Der Durchbruch Jahwes als unsichtbarer Gott gegenüber den rivalisierenden Göttern seines Umfeldes gelang jedoch um 620 v. Chr.

„Erst um 620 v. Chr. setzte aus Sicht heutiger Forscher jener religionsgeschichtliche Prozess ein, der am Ende dazu führte, dass der traditionelle Polytheismus der alten Hebräer zu Gunsten der Verehrung des einen Gottes Jahwe ausgerottet wurde. Die Bibel selbst kleidet das Ereignis in die Erzählung vom Fund einer uralten Schriftrolle im Jerusalemer Tempel zur Zeit des Königs Josia: Bei Aufräumarbeiten im Tempel kommt ein Text zum Vorschein, dessen Echtheit eine Prophetin Namens Hulda bestätigt – es handle sich bei dem Schriftstück um das „alte Gesetz. Wahrscheinlich entstand damals ein Text, der den Kern dessen darstellt, was wir heute die Bibel nennen und die Erzählung vom Fund dieser Schriftrolle sollte dem Text an sich, vor allem aber auch der darin geforderten Verehrung des Einen Gottes, eine altehrwürdige Abstammung verleihen.

Ob der Bericht über den Fund nun stimmt oder nicht – das Ereignis war jedenfalls eine religiöse Revolution oder besser Reformation von enormer Bedeutung: Der König lässt den Tempel von allen Spuren fremder Kulte reinigen, gibt sich als strenger Sittenwächter und befiehlt, von nun an nur noch Jahwe zu dienen. Seine Gesetze müssten von nun an streng befolgt werden. Der Herr allein – so die Dramaturgie der heiligen Schrift – herrscht nun über die Geschicke der Menschen, belohnt ihre Folgsamkeit und bestraft ungehorsam.

Die monotheistische Bewegung, die sich nun durchsetzt, bekämpft fortan also andere Kulte, allen voran den Götzendienst an Baal, der offenbar am schwersten auszurotten war. Was seinen Anhängern blühen konnte, ist wiederum in den Büchern Mose nachzulesen; denn auch hier finden sich Anklänge an den Baal-Kult: Als Mose mit den Zehn Geboten vom Berg Sinai herabsteigt, tanzt sein Volk um das Goldene kalb. Die Israeliten, so beschreibt es die Bibel, huldigen Baal, verkörpert durch den Stier. Mose ist so erzürnt, dass er die Gesetzestafeln Gottes zerschmettert, das Götzenbild zerstört und mit zahlreichen Stier-Gläubigen kurzen Prozess macht. Eine deutliche Warnung der Autoren an ihre Zeitgenossen.

Quelle: Das Bibelrätsel von Hans-Christian Huf, S. 38/39: Jahwe Karriere eines Gottes

Mit der Einführung des Monotheismus begannen die ersten religiösen Völkermorde unter der Jahwe-Allein-Bewegung. Inzwischen bekriegen sich drei Weltreligionen, die alle behaupten diesem unsichtbaren Gott zu dienen, Juden, Christen und Muslime. Sie alle berufen sich auf einen Gott, den König Josia sozusagen „aus dem Hut gezaubert hat.