Die Bibel – Gottes- oder Menschenwort?

Immer deutlicher wird, dass die Bibel nicht ursprünglich von Mose stammt, sondern in der Zeit rund um das babylonische Exil entstanden ist, wobei Mose selbst inzwischen eher als Mythos gilt, denn als Mensch, der einst gelebt hat.

Die Wiege des Monotheismus und der Thora liegen bei den Jahwepriestern im Jerusalem um 620 v. Chr.

Zu Lebzeiten Jesu war der Kanon des Alten Testamentes weitgehend vollständig und galt als „die Schrift. Wenn Paulus schreibt „Pasa graphe theopneustos – „die ganze Schrift ist gottgehaucht, dann meint er das Alte Testament und nicht etwa seine selbst verfassten Briefe.

Die Zeugen Jehovas behaupten, die ganze Bibel sei Wort für Wort von Gott eingehaucht, wie etwa ein Chef seiner Sekretärin einen Brief diktiert. Das ist großer Unsinn. Ein Beispiel:

„Wieder sage ich euch: Es ist leichter für ein Kamel, durch ein Nadelöhr zu gehen, als für einen Reichen, in das Königreich Gottes einzugehen. (NWÜ)

Das hier gewählte Wort für Kamel ist ein Teekesselchen. Es bedeutet sowohl Kamel, als auch Schiffstau. Für einen einfachen Mann im Hafen von Galiläa liegt es viel näher, dass er gesagt hat, Es ist leichter für ein Schiffstau durch ein Nadelöhr zu gehen, als für einen Reichen, in das Königreich Gottes einzugehen.

Sprache verändert sich laufend. Die Bedeutung von Begriffen unterliegen der Mode. Bei einer Sprache, die nicht mehr gesprochen wird, ist die Gefahr falsch übersetzt und verstanden zu werden noch größer. Hinzu kommen bewusste Manipulationen, wie man sie auch in der Bibel nachweisen kann.

So handelt es sich bei Matt. 28: 19,20 „Geht daher hin und macht Jünger... um einen nachträglichen Einschub, den sich die Kirchenväter erlaubten, um die Kreuzzüge zu rechtfertigen. Jesus war Jude. Er wäre nie auf die Idee gekommen zu missionieren. Das geht auch aus verschiedenen Bibeltexten hervor, die man als wahre „Herrenworte bezeichnet. So hat er immer wieder betont nur für die Juden gekommen zu sein. Erst etwa 200 Jahre später begannen die ersten Christen ihm den Auftrag den Heiden zu missionieren in den Mund zu legen. 325 n. Chr. Wurde dieser Auftrag dann amtlich.

Das alles spricht eher dafür, dass mit der Verbreitung von Bibel und Evangelium höchst irdische Interessen verbunden waren und sind. Die Behauptung der Zeugen Jehovas, der heilige Geist hätte sowohl die Inspiration, als auch die Verbreitung der Bibel und die Übersetzungen überwacht, trifft nicht zu. Wer sich mit verschiedenen Bibelübersetzungen beschäftigt, sie mit den Interlinearübersetzungen vergleicht und diese der Neuen Weltübersetzung der Zeugen Jehovas gegenüber stellt, dem fällt auf, dass es große Abweichungen gibt.

Ein Text, der für klingende Münze bei den Zeugen sorgt ist Apg. 20:20, mit dem alle Zeugen Jehovas veranlasst werden „von Haus zu Haus zu gehen. Tatsächlich sagt dieser Text lediglich aus, dass Paulus seine Predigten sowohl in Häusern, als auch auf Marktplätzen gehalten hat. Er ging nicht von Haus zu haus, um zu missionieren und Zeitschriften zu vertreiben, wie es die Zeugen tun. Hier wird die Bibel bewusst missbraucht.