Auf Sekten-Aussteiger sind
professionelle Helfer bisher nicht spezialisiert.
Dabei wird der Bedarf immer größer.
Dieser Personenkreis ist bisher nicht
Gegenstand der Ausbildungen.
Das heißt aber nicht, dass du
gar keine professionelle Hilfe
bekommen kannst.
Es gibt sie – die professionelle Hilfe:
Dein Hausarzt
Wer die Zeugen Jehovas verlässt, erlebt häufig ein Trauma.
Der Verlust des gesamten sozialen Netzwerkes kann schwere Depressionen auslösen. Deshalb sollte der erste Ansprechpartner dein Hausarzt sein !
War euer Thema bisher vor allen Dingen die Blutfrage,
so ist es jetzt deine Psyche und die Frage,
wie du mit Verlust und Neuorientierung um gehen lernst.
Viele Aussteiger übersehen, dass gerade der Hausarzt sich beim Ausstieg
zu einem der wertvollsten Helfer entwickeln kann.
Gemeinsam mit ihm entscheidest du auch, ob eine Überweisung
zum Psychiater, zum Psychotherapeuten oder womöglich in einer Klinik erforderlich ist.
Der Sektenbeauftragte
Du findest Sektenbeauftragte nicht in jeder Stadt.
Oft sind sie im Umfeld der Kirchen angesiedelt,
was viele Zeugen-Aussteiger abschreckt.
Wer den Weg zu ihnen findet, kann das Glück haben,
einen verständnisvollen Gesprächspartner zu finden.
Wenn es um Glaubensfragen geht, kann aber auch
der Pfarrer oder Pastor vor Ort ein guter Gesprächspartner sein.
Viele Aussteiger haben mir berichtet, dass sie überrascht waren,
gerade dort Hilfe gefunden zu haben.
Der Therapeut
Wenn du die Genehmigung für eine Psychotherapie erhalten hast,
darfst du zunächst fünf Probe-Sitzungen in Anspruch nehmen.
Sowohl du selbst, als auch der Therapeut haben die Möglichkeit
ja oder nein zu einer Therapie zu sagen.
Wenn du dich nicht wohl fühlst, dich nicht verstanden fühlst,
dann habe den Mut NEIN zu sagen.
Nichts ist schlimmer, als nach einem Trauma
an einen Therapeuten zu geraten, der deine Situation verschlimmert,
als dich zu stützen.
Es ist dein gutes Recht einen Therapeuten abzulehnen, der dir nicht gut tut.
Die psychiatrische Klinik
Wenn es dir so ganz und gar nicht gut geht,
dann scheue dich nicht sofort in die psychiatrische Ambulanz
der nächsten Klinik zu gehen.
Dort kann man entscheiden, ob und wie man dir helfen kann.
Hab keine Angst vor diesem Schritt.
Wenn du freiwillig in eine Klinik gehst,
kannst du sie auch jederzeit wieder verlassen.
Bitte Verwandte oder Nachbarn dich zu begleiten,
damit du nicht allein bist.
Im Notfall ist es immer besser
einmal zuviel in eine Klinik zu gehen, als einmal zu wenig.
Margit Ricarda Rolf
. ( Sekten Ausstieg )
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