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Jetzt als Rentnerin habe ich mehr Zeit,
mich zu erinnern und als Bloggerin gibt
mir das die Gelegenheit, Euch das eine
oder andere zu erzählen.
Ich möchte euch heute erzählen,
was ich in der
. Versammlung Lauenburg
erlebt habe mit einigen Brüdern.
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Mein damaliger Ehemann hatte beantragt
zum allgemeinen Pionier ernannt zu werden.
Das ging nicht glatt durch die Ältestenschaft und so sahen wir uns
in der Dienstwoche mit Bruder Leupold, den wir mochten (und er uns)
im Königreichssaal wieder am runden Tisch mit Bruder Baumunk, dem VA
und Bruder Brietzke, dem Sekretär.
Bruder Leupold wollte wissen, was denn dagegen spräche, meinen Mann zum Pionier
zu ernennen. Wolfgang Baumunk zog sich sofort aus der Affäre und erklärte, von seiner Seite nichts, worauf Jürgen Brietzke knallrot anlief, anfing zu stottern und sich zunächst weigerte etwas zu sagen.
Nachdem Bruder Leupold ihm das nicht durchgehen ließ, erklärte Brietzke,
er hätte Zweifel an den Beweggründen meines Mannes. – Ich brach in Tränen aus.
Da plant eine Familie gemeinsam, es einem zu ermöglichen, Pionier zu werden
und dann unterstellt ein Ältester denen schlechte Beweggründe.
Bruder Leupold sprach auch hier ein Machtwort und sagte,
mein Mann würde unverzüglich noch in der Dienstwoche
zum Pionier ernannt werden, worauf Brietzke erklärte,
dann würde er unsere Familie für sich als bezeichnet halten.
Monate später stand ein sehr junger Bruder abends unangemeldet vor unserer Tür.
Ich war sehr erstaunt über diesen Besuch und erkundigte mich, ob es seinen Eltern
nicht gut ginge. Jedoch antwortete er, er wäre auf eigene Faust unterwegs und wollte
jetzt mal die Familie besuchen, vor der ihn alle in der Versammlung ständig warnen würden. – Wir baten ihn hinein, nahmen uns viel Zeit für ein Gespräch und er verabschiedete sich und sagte, wir wären eigentlich doch sehr nette Brüder.
Wir wurden beste Freunde!
Ein anderes mal sprach mich Schwester Harrington,
die neu in der Versammlung war,
an und wollte sich mit mir für den Predigtdienst verabreden.
Das war für mich eher kein Problem.
Wir trafen uns und gingen zusammen in den Dienst.
Schon nach wenigen Schritten eröffnete sie mir,
Wolfgang Baumunk hätte sie eindringlich vor mir gewarnt
und da sie eine selbstbewusste Person war, wolle sie sich jetzt selbst ein Bild
von mir machen.
Unsere Familie wurde in einem Maße ausgegrenzt,
dass wir beschlossen weiter zu werden in unserer Liebe.
Klartext: Wir freundeten uns mit vielen Brüdern aus anderen Versammlungen an, unterstützen in Hilfe-Not-Gebieten, besuchten andere Versammlungen,
luden auswärtige Brüder zu Pionier-Tagen ein, die dann auch mit in unsere Versammlung kamen und umgekehrt.
Das passte den Ältesten noch weniger,
aber so waren unsere Kinder wenigstens nicht völlig isoliert. Not macht eben erfinderisch. Das Ende vom Lied war schließlich, dass wir wegen der Ältesten der Versammlung Lauenburg weg zogen, was natürlich mit Wohnungswechsel und Schulwechsel der Kinder verbunden war.
In Bergedorf ging es uns insgesamt besser.
Dort hatten wir andere Probleme, siehe Sascha.
. Ricarda
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