Ich bereite mich gerade auf unsere Aktion vor:
Ich habe ein Flugblatt vorbereitet und denke über die Situation
der Kinder von Zeugen Jehovas nach. – Da fiel mir Anna ein:
Anna war mit Sascha, meinem ältesten Sohn befreundet.
Er kam sehr bedrückt zu mir und wollte mal mit mir reden.
Es ginge um Anna. – Anna wollte nicht mehr leben !
Ich war sehr erschrocken, denn Anna war an sich ein lebens-freudiger Mensch.
Sie baute viel Mist und gab oft Anlass zum Streit mit ihrer Mutter. während ihre
große Schwester eher still und brav war, war Anna ein Wirbelwind.
Was war passiert ?
Anna hatte mal wieder etwas ausgefressen.
Die Kinder gingen zu Bett und Annas Mutter fiel vor Jehova auf den Boden
und flehte laut unter Tränen:
„Jehova, lass Anna sterben ! – Sie sündigt fast jeden Tag und macht uns Kummer.
So wird sie Harmagedon niemals überleben.
Hab Erbarmen und lass Anna jetzt sterben, damit sie die Auferstehungshoffnung hat
und wir uns im Paradies wiedersehen können.“
Ich bot meinem Sohn an mit Anna und ihrer Mutter zu reden,
aber das wollte er auf keinen Fall. – Ich sollte nur zu Anna im Moment besonders nett sein und nicht auch noch meckern, wenn sie Mist baut. und außerdem ginge es ihm jetzt auch schon besser. – Er brauchte nur mal jemanden zum Reden.
Niemand ahnt, wie es im Herzen eines Zeugen-Kindes aussieht.
Wir sollten mit Menschen in Erziehungsberufen über diese Kinder sprechen.
Margit Ricarda Rolf
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