Zeugen Jehovas – geschmacklose Kondulenzbriefe

Unlauterer Wettbewerb?

Kirchen kritisieren aufdringliche Missionsbriefe der Zeugen Jehovas

Evangelische und katholische Kirche in Aachen kritisieren Missionsbriefe der Zeugen Jehovas an Angehörige von Verstorbenen. Diese in mehreren Fällen dokumentierten Schreiben an Angehörige, die in Todesanzeigen eine Adresse angegeben hatten, häuften sich, berichteten die Ökumenebeauftragten.

Kirche im Bistum Aachen
Die Anschreiben der Zeugen Jehovas gäben sich zunächst als Kondolenzbriefe aus, verbreiteten dann aber im Weiteren ihre Lehrinhalte, so Herbert Hammans und Armin Drack am Mittwoch. Die Schreiben ähnelten sich in Stil, Sprache und Themen so sehr, dass dahinter eine generelle Strategie der christlichen Sondergemeinschaft vermutet werden dürfe, erklärten die Ökumenbeauftragten. Die Absender stammten nicht nur aus dem Stadtgebiet von Aachen, sondern etwa auch aus Monschau oder sogar aus Frankfurt am Main. Allerdings gebe es gegen diese unerwünschten Postsendungen kaum juristische Handhabe, hieß es.

Die Zeugen Jehovas gehören zu den bekanntesten nichtkirchlichen Religionsgemeinschaften in Deutschland. Weltweit geben die Zeugen Jehovas die Zahl ihrer Mitglieder für das Jahr 2010 mit 7,5 Millionen an, davon rund 160.000 in Deutschland. Die deutsche Zentrale hat ihren Sitz in Selters im Taunus.

Fundamentalistischen Auslegung biblischer Texte
Ihren Ursprung hat die Bewegung im 19. Jahrhundert, als der Adventistenprediger Charles Taze Russell in den USA einen eigenen Bibelstudienkreis gründete. Unter seinem Nachfolger Joseph Franklin Rutherford (1869-1942) wurden die Zeugen Jehovas ab 1917 zu einer straff geführten Organisation. Die „Leitende Körperschaft“ in Brooklyn versteht sich als „Offenbarungs- und Verbindungskanal Jehovas“, deren Anweisungen und Bibelinterpretationen die Mitglieder weltweit zu folgen haben.

Die Lehre der Wachtturm-Gesellschaft beruht auf einer fundamentalistischen Auslegung biblischer Texte. Kirchliche und staatliche Sektenexperten werfen der umstrittenen Gemeinschaft totalitäre Strukturen vor. Die Zeugen Jehovas sind gegen politische Betätigung und lehnen die Ableistung von Wehrdienst strikt ab.

Quelle: http://www.domradio.de/aktuell/74038/unlauterer-wettbewerb.html

Kommentar:
Auch zu meiner aktiven Zeit als Zeugin Jehovas habe ich es als grenzwertig betrachtet, wenn behinderte oder alte Brüder und Schwestern dem Rat der Gesellschaft folgten und ihren Predigtdienst durch Kodulenzbriefe erledigten. Ich fand es einfach geschmacklos.

Da stirbt ein Mensch. Die Angehörigen trauern, haben ihre ganz eigenen Glaubensüberzeugungen und nun erhalten sie Post von einem völlig fremden Menschen, der weder den Verstorbenen gekannt hat, noch in irgendeiner Beziehung zu den Hinterbliebenen steht. Der Briefeschreiben kann überhaupt nicht beurteilen, ob der Tod von den Hinterbliebenen als Trauma erlebt wird oder als Erlösung, z. B. nach langer Krankheit. Er weiß weder, ob der Tod auf natürliche Weise eintrat oder jemand womöglich nachgeholfen hat. So etwas steht gewöhnlich nicht in Todesanzeigen.

Genausowenig steht dort, ob der Verstorbene und/oder die Hinterbliebenen an Gott glauben oder Atheisten sind. Und nun werden sie in ihrer Trauer um einen Angehörigen belästigt mit den Glaubensüberzeugungen eines wildfremden Menschen! Das löst Empörung aus, nicht nur über den Briefeschreiber, sondern über die Zeugen Jehovas in ihrer Gesamtheit. Zu Recht reagieren die Menschen empört, wenn nicht einmal ihre Trauer respektiert wird.

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Über Ricarda

Ich war 15 jahre lang eine Zeugin Jehovas und helfe seit 2004 Zeugen Jehovas beim Ausstieg und der Verarbeitung ihrer Sektenzugehörigkeit. Daneben beantworte ich gern alle Fragen rund um die zeugen jehovas, helfe Menschen, die sich von Zeugen Jehovas belästigt fühlen und solchen Personen, deren Angehörige bei den Zeugen sind oder Gefahr laufen in die Sekte zu geraten.
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2 Antworten zu Zeugen Jehovas – geschmacklose Kondulenzbriefe

  1. Dieter Hornemann sagt:

    Auch ich verstand nie, weshalb Jehovas Zeugen einerseits den Angehörigen Verstorbener mitteilen, die Verstorbenen könnten ewiges Leben erwarten, obwohl die Zeugen doch andererseits ewiges Leben nur für treue Zeugen Jehovas erwarten. Das verstehe, wer will.

  2. reinhard p. sagt:

    das sind eben früchte einer geisteskranken sekte,die
    in meinen augen zur verdammnis bestimmt sind…..denn
    alle die keine liebe zur eahrheit haben werden von gott mit diesem geisteskranken wachturmdreck bestraft…was soll
    der HERR mit solchen menschen machen,die gegen das WORT GOTTES ausschlagen und sektendiktatur.lehren vorziehen. der eine oder andere möge durch die GNADE GOTTES noch aus diesem irrenhaus herauskommen,deshalb müssen wir weiter diese dinge aufdecken,gottes segen für eure arbeit.
    es grüsst euch herzlich..reinhard p.

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